Tipps zum richtigen Heizen und Lüften
Wie sollte sich ein Wohnungsnutzer verhalten, um einerseits Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden und anderseits mit möglichst geringen Heizkosten ein behagliches Raumklima zu schaffen?
Dazu einige nützliche Tipps:
Alle Räume sollten ausreichend beheizt werden, auch solche Räume, die nicht ständig benutzt oder in denen etwas niedrigere Temperaturen bevorzugt werden.
Die Wärmeabgabe von Heizkörpern sollte nicht behindert werden, z. B. durch Möbel oder lange Vorhänge.
Die Türen zu weniger beheizten Räumen sollten nach Möglichkeit geschlossen bleiben. Anderenfalls dringt mit der wärmeren Luft aus anderen Räumen zuviel Feuchtigkeit ein, die sich dann an den kalten Außenwandflächen niederschlagen kann.
Die Luftzirkulation in den Räumen darf nicht behindert werden. Auch in der abgelegensten Raumecke muss eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet sein. Dadurch wird die Wandoberflächentemperatur erhöht und eine Konzentration von Feuchtigkeit wird vermieden. Möbelstücke, insbesondere solche mit geschlossenem Sockel, müssen daher in einem ausreichenden Abstand zur Wand (mindestens 5 cm) stehen.
Zusätzliche Luftbefeuchtung sollte vermieden werden. Zusätzliche Luftbefeuchtung erhöht die Feuchtigkeit im Raum, und damit wird die Gefahr des Feuchtigkeitsniederschlags noch größer.
Der Raumlufterneuerung ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen im Interesse gesunder raumklimatischer Verhältnisse und zum Schutz des Baukörpers. Der Luftaustausch dient nicht nur dem Ersatz verbrauchter Luft, sondern auch der Abführung von Feuchtigkeit.
Der erforderliche Durchlüftungsvorgang ist möglichst kurz zu halten, da hier zwangsläufig Heizenergie verloren geht. Deshalb sollten Fenster und Türen weit geöffnet und die Möglichkeit zum Durchzug geschaffen werden. Nach etwa 5 bis 10 Minuten ist dann die verbrauchte, feuchte Raumluft durch kältere Außenluft ersetzt. Diese kann dann nach der Erwärmung auf das Niveau der Raumtemperatur wieder zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen. Dieser Lüftungsvorgang sollte bis zu dreimal täglich wiederholt werden.
Jedes Dauerlüften, z. B. durch Kippen der Fenster, sollte während der Heizperiode unterbleiben. Ständiges Lüften ist für den erforderlichen Luftaustausch nutzlos und führt zur energieverschwendenden Auskühlung der Wände.
Während des Lüftungsvorganges sind die Heizkörperventile zu schließen. Bei Thermostatventilen ist gegebenenfalls der Temperaturfühler durch ein auf das Ventil gelegtes Tuch vor direktem Kaltlufteinfluss zu schützen. Anderenfalls würde bei Temperaturen von unter 6° C bis 8° C der eingebaute Frostschutz des Thermostatventiles automatisch öffnen.
Freigesetzte größere Dampfmengen sollten sofort nach außen abgeführt werden. So sollte z. B. der beim Duschen oder Kochen entstandene Dampf daran gehindert werden, sich über offene Türen in der gesamten Wohnung zu verteilen.
Wenn Ihnen das eine oder andere in diesem Merkblatt nicht ganz klar geworden ist, oder wenn Sie zusätzliche Fragen haben, dann lassen Sie sich in einer der Energieberatungsstellen der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher und der Verbraucherzentralen einen Termin für eine Beratung geben. Nutzen Sie diese kostenlose und neutrale Energieberatung! Die Anschrift der für Sie nächstgelegenen Beratungsstelle können Sie bei den Verbraucherzentralen in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Kiel Mainz, München, Saarbrücken und Stuttgart sowie beim Deutschen Hausfrauenbund in Hannover und bei der Bayrischen Hausfrauenvereinigung in München erfragen.